Die Drexler Story
Aller Anfang ist schwer...
…das erste Foto
Er ist ein Weltreisender in Sachen Kampfsport. So titulierte mich kürzlich die Allgemeine Zeitung Alzey. Und es stimmt: In Sachen Kampfsport bin ich wohl mehr als andere herumgekommen und habe so viel erlebt, dass dies den Rahmen hier sprengen würde.
Also konzentriere ich mich darauf es kurz zu halten:
Alles begann mit meinem Praktikum als Elektroverkäufer (bei Massa). Hier sah ich zum ersten mal einen Kampfsportvideo. Der Kämpfer selbst (Bruce Lee) war klein und unscheinbar, legte aber einen nach dem anderen flach. Fasziniert von seiner Schnelligkeit und den Bewegungen wusste ich sofort: Das ist es! Außerdem war ich klein und wurde damals von jedem geärgert. Dies änderte sich nach Beginn des Trainings unter Gerd Forg und Sigmund Jung (meine damaligen Trainer). Wer aber denkt, dass alles wie am Schnürchen lief, der irrt sich. Bereits nach zwei Wochen wollte ich das Handtuch werfen. Diese Bewegungen waren gar nicht so leicht und ich nach zwei Wochen noch gar nicht perfekt. Aber meine Mutter blieb dran (wofür ich ihr wohl immer dankbar sein werde). Ich höre sie heute noch sagen: Es wird bezahlt, also gehst Du hin! Wer weiß was sonst aus mir geworden wäre? Die Zeichen waren nicht so günstig. Doch Taekwon-Do kann einen Menschen positiv verändern, mich hat es jedenfalls verändert. Es weckte in mir den Ehrgeiz. Am Anfang waren es die Gürtelprüfungen, und nach einer Rekordzeit von drei Jahren hatte ich bereits den schwarzen Gürtel. Ihr denkt nun, das sei nicht möglich. ist es aber (Gruß an die DTU). Danach fiel ich in ein Loch. Um aus diesem herauszukommen, suchte ich mir eine neue Herausforderung: den Wettkampf. Mit großem Siegeswillen startete ich meinen Siegeszug. 1985 wurde ich auf Anhieb Deutscher Meister, 1986 Europameister, und 1987 bei der WAKO WM in der Münchner Olympiahalle vor 28.000 Zuschauern Weltmeister.
Damals war ich ein Nobody und keiner meiner Schnelligkeit gewachsen. Doch als Jäger ist man in der besseren Position, nun war ich der Gejagte. Und wie ich auf meinem Sandsack die Namen meiner Gegner stehen hatte, so war wohl nun meiner auf deren. In Deutschland blieb ich ungeschlagen (für mehr als 10 Jahre), International lief es nicht so. Dennoch konnte ich zweimal (1988 Venedig + 1990 Madrid) Vize Europameister werden. Und 1990 habe ich dann mein Hobby (das eigentlich schon mein Beruf war) zum Beruf gemacht und die Sportschule Drexler nach dem Moto, klein aber Fein, eröffnet. 1993 war ich dann wieder da, mit Claudia an meiner Seite und dem Willen es allen zu zeigen (und wieder standen die Namen auf dem Sandsack). Von meinem langjährigen Bundestrainer Peter Hainke bekam ich als einziger die Erlaubnis, bei der Weltmeisterschaft einer anderen Organisation zu starten (was bisher undenkbar war und immer noch ist). Diese war die IAKSA. Auf Anhieb wurde ich Weltmeister in Odense/Dänemark, gewann jeden Kampf vorzeitig (2 K.O.`s und 2 Punktabbrüche wegen Überlegenheit). Bei der WAKO wurden Stimmen laut (Neid?), dass ich zwar die IAKSA WM gewonnen hätte, aber die der WAKO nicht schaffen könnte. Manche wollten mich sogar auswechseln lassen. Doch all das gibt einem Kämpfer die Kraft die er zum Siegen benötigt. Dann war sie da, die WM der WAKO. Sie fand im Taj Mahal in Atlantic City/USA statt. Drei meiner Vorkämpfe gewann ich durch Abbruch (10:0), das Finale mit 15:7 – alles klar?!
Somit war ich Weltmeister der beiden großen Verbände (hierzu später mehr), trat bei der WAKO und IAKSA. 1994 heiratete ich Claudia (die mir bis heute noch treu zur Seite steht) und das Kampfsportcenter Drexler (damals noch Marathon) wurde eröffnet, welches nach langem Weg nun das ist, was sich Kampfsportler Wünschen – ein Traum eines Dojangs. Aber Ihr kennt es ja, oder etwa noch nicht?
1995 startete ich bei der WM im Karate (mit K.O.`s) in Atlanta/USA wo ich auf Anhieb gewann, im Finale sogar durch K.O.! Bei der WM der WKA wollte ich das schaffen was noch keiner vorher hatte: Alle drei Titel der großen Verbände. Es lief auch super, 6 Vorkämpfe konnte ich für mich entscheiden. Nur im Finale scheiterte ich an dem amtierenden Weltmeister der IAKSA (Dominique Aversa aus Kanada) und wurde Vize. 1994 wurde ich von den Lesern des Karate Budo Journals zum Kampfsportler des Jahres gewählt. Hier konnte ich mich gegen Kampfsportler wie Georg Streif (DTU Bundestrainer) oder K1 Legende Andy Hug behaupten. Das Schwert als Auszeichnung hierfür bekam ich bei der Budo-Gala in München vor 14000 Zuschauern durch Jean Claude van Damme überreicht (in der Halle meines ersten WM Titelgewinns):
1996 sollte ich zum Abschluss meiner Karriere noch einmal die EM der IAKSA in Rimini gewinnen.
Auf dem Titelblatt des World of Kickboxing
Danach übernahm ich den Job als Bundestrainer, welchen ich bis zum Jahre 2004 inne hatte. Auch hier konnte ich Erfolge feiern: So wurde Stefan Schmidt Vize Europameister und Kim Herzog Vize Weltmeister 2001 und Weltmeister 2003. 2001 gab es ein kleines Comeback bei welchem ich bei der IAKSA WM in Klagenfurt Vize Weltmeister wurde. Auch startete ich sporadisch weiterhin bei Turnieren. Battle of Atlanta 1996 (1. Platz – 3000 Kämpfer), Las Vegas 1997 (2. Platz – 3000 Kämpfer), Battle of Atlanta 2001 (2. Platz – 2800 Kämpfer), Arnold Schwarzenegger Classics 2004 (2 mal Platz 1!, 2500 Kämpfer)in Columbus/Ohio.
In den Jahren 1985 bis 1995 habe ich sogar Buch geführt über meine Kämpfe und kam auf 276 Siege, 4 Niederlagen und 2 Unentschieden. Außerdem auf 121 Turniersiege insgesamt. Dies gegen Weltklassekämpfer wie Pedro Xavier, Tony Young, Keith Scott, oder Troy Dorsey um nur einige zu nennen. Troy Dorsey (siehe Foto) ist heute Multimillionär. Er ging nach der verlorenen WM ins Boxlager und wurde Weltmeister in der IBF (Kämpfte unter anderem gegen Oskar de la Hoya). Mein Hauptkampfjahr war 1986, wo ich an 42 Meisterschaften teilnahm, z.B. Samstags in Bayern, Sonntags in Nordrhein Westfalen.
Auf all meine Titel bin ich sehr stolz, denn sie waren und sind echt. Zur damaligen Zeit (1987), gab es nur die WAKO und IAKSA. Heute ist das leider nicht mehr so und es gibt eine ganze Flut an Titeln. Mittlerweile sind Titel der WAKO, IAKSA und ITF von den Olympischen Behörden (GAISF) anerkannt. Diese zählen -andere nicht!
Nun ja, ich bin ein 24/7 wie es die Amerikaner nennen. 24 Stunden, 7 Tage die Woche Kampfsportler und immer in Sachen Kampfsport unterwegs. Ob für Trainingslager mal ’ne Woche in die USA oder wie kürzlich zum Chanbaratraining nach Japan, ich lerne auch heute noch gerne dazu. Die Flamme des Kampfsports brennt auch heute noch (wovon meine Schüler natürlich ungemein profitieren). Ich trage den 6. Dan im Taekwon-Do, den 4. Dan im Kickboxen und den 6. Dan im Sports Chanbara Schwertkampf. Bis heute bin ich mit meiner Frau Claudia verheiratet und habe einen Sohn (Kim, 20 Jahre).
Die Drexler Story, Gau-Odernheim, den 31.07.2005. LLDF
P.S.: Auch heute bin ich noch für einige Überraschungen gut. Eben ein bisschen Kampfsport verrückt. Also schauen wir mal was noch kommt.
Die Drexler Story geht weiter………
In der Woche vom 25.09. – 01.10.2005, ging sie weiter: 10 Jahre nach meinem letzten WM Titel, konnte ich in Moskau nach optimaler Vorbereitung auf dieses Event gleich 2 WM Titel der IAKSA Gewinnen.
Die Story ging weiter...
Leider war die Entwicklung im Kickboxen nicht die Beste. Zu viele Verbände und zu viele Weltmeisterschaften mit unzähligen Titeln machten diesen einst so tollen Sport und deren Titel (ausser die der WAKO) kaputt. Da wir immer der Überzeugung waren wenn dann richtig, entschieden wir uns dagegen an weiteren Wettkämpfen im Kickboxen teilzunehmen.
Neue Ziele ab 2006!
Bei der Sports Chanbara Europameisterschaft 2006 in Italien konnte er unter 70 Teilnehmern in seiner Klasse einen beachtlichen 3. Platz erkämpfen. Außerdem wurde er auch dritter im Teamwettbewerb. Die Story geht also weiter…….
2007: TKD Weltmeister
Ok, Ok, ich hab gesagt nie mehr in den Kickboxring zu steigen. Hab ich ja auch nicht, im TKD wird auf Matten gekämpft. 5 Kämpfe – 5 Siege! …und immer noch der schnellste! Comeback in 2007… und den 7. WM Titel!
2010: ITF Taekwon-Do WM in Korea
Natürlich ist es der Traum jeden Taekwon-Do-Kämpfers schlechthin, einmal im Heimatland des Taekwon-Do zu kämpfen. Da die Weltmeisterschaften der ITF (International Taekwon-Do Federation) 2010 in Cheongju/Korea stattfanden und ich die Möglichkeit bekam, dort an den Start zu gehen, ließ ich mir dies nicht nehmen. Nach drei Jahren der Wettkampfabstinenz ging ich doch wieder an den Start und belegte einen tollen dritten Platz. Hervorzuheben: Dies war im Durchkämpfen, und ich bin eigentlich der Pointfighter schlechthin. Natürlich kann ich mit einem dritten Platz nicht abtreten. Es gibt also noch eine weitere Aufgabe zu bewältigen (siehe letztes Bild unten)…
Bei den Europameisterschaften der ITF (International Taekwon-Do Federation) 2012 in Neapel gewann ich unangefochten den Europameistertitel in der Klasse -64Kg.
2013 ging ich in Japan bei den 39 Sportschanbara (Schwertkampf) Weltmeisterschaften in der Oyakata (Großmeisterklasse) an den Start. Nach vier Siegen in der Vorrunde belegte ich hier einen tollen zweiten Platz und wurde überaus zufrieden Vize Weltmeister.
Ok, ich bin jetzt 49 Jahre, die Wettkampfkarriere ist fast beendet. Doch ein Titel fehlt noch…
Für das Jahr 2016 ist noch ein letzter Wettkampf geplant.
2016: Andria/Italien. 4 Kämpfe, 4 Siege, der fehlende Titel wurde gewonnen und die letzte Aufgabe bewältigt!!!
2016: Sieg bei den Diamond Nationals der NASKA in Minneapolis/USA,.
2017: Sieg bei den US Capitol Classics in Washington/USA
Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat bereits verloren!
Länder in denen ich schon Wettkämpfe hatte (und wie oft ich schon zum kämpfen dort war):
Korea (1x), Japan (4x), USA (16x), Kanada (2x), England (3x), Frankreich (3x), Italien (6x), Schweiz (4x), Österreich (2x), Holand, Belgien, Dänemark, Ungarn, Rumänien, Spanien, Rußland, Irland, Bulgarien…
Meinungen von anderen Meistern zu unserem Cheftrainer
Rob Colasanti, Florida schrieb in einem Artikel und seinem neuesten Buch über die Entwicklung des Kampfsports:
In the recent past, I’ve had the pleasure of visiting Dr. Kum Sungs school in New Jersey, Joon P. Choi’s school in Ohio, Cesar Ozuna’s school in Florida and Ernie Reyes school in California just to name a few. Plus, when I was in Germany last year I stopped into Oliver Drexler’s school, which is amazingly large for his population. Did I mention that Oliver teaches a great Little Ninja class?
Rich Pospisil/Team IAKSA USA
(WM Gegner von Oliver Drexler in Rußland 2005)
I had something to prove to myself in russia. I fight many good fighters here. Much younger and faster than I am. I have done well in tournaments and have never come home without a trophy. Like you I started in 1981. I was 15 years old. I studied until I was 17. Then my family relocated and I quit. Well I knew that it was something that I could finish so I started back when I was 34. It took me a little over 3 years to get my black belt. I challenged myself to do this. I lost 30 pounds (10 more for russia). We have an 8 hour black belt test. Yes I said 8 hours. 4 hours of forms and floor drills and 4 hours of fighting. It was very intense. After getting my black belt I was asked to teach forms on mondays. Then I felt useless. So I gave myself a goal of making the IAKSA US team like many of my superior classmates had done in the past. When I found out there was a division for us (old guys) I thought I wanted to see what I could do against the best competitiors in the world. It did not matter if I won or not. If I trained hard enough and worked hard enough. The results would speak for themselves. I did not win the fight in the ring that day… but I won the respect of a superior fighter (you). At least I felt I did. When I went to canada I was still in really good shape and fighting you gave me the confidence to fight these other guys. None of which were as nice as you.
I had heard a little about the guy I had to fight but the coaches would not tell me anything. One of my teammates knew who you were and I looked you up on the internet. At the time I did not find much. So I figured oh well. Go fight and fight hard. Well calvin told my wife about you and she did not say anything except that you could kick and use hands. So I decided to go all out and if I got hurt….oh well. when it was all over with calvin told me that you… and I quote „Oliver is probably the baddest dude in this place.“ which meant I did good and he did not want me to know because he felt it might hinder my fighting. A reputation can mean a lot. Then you became my friend and I walked away with a bronze medal fighting and a „gold medal friend“ thank you for that. I know I can learn so much from you. you are a gentleman and a great sportsman.